Baculovirus Expression Vector System
Rekombinante Baculoviren werden heutzutage weitläufig zur Expression von heterologen Genen in kultivierten Insektenzellen und Insektenlarven genutzt. Seit Einführung im Jahre 1983 durch Smith et. al. entwickelte sich das Baculovirus Expression Vector System (BEVS) zur wichtigsten Technologie für die Proteinexpression auf Basis eukaryontischer Vektoren[1].
Am häufigsten werden Zelllinien basierend auf Spodoptera frugiperda (z.B. Sf9, Sf-21) oder Trichoplusia ni (z.B. Tn-368) eingesetzt. Beide zeichnen sich durch einfache Kultivierung in Suspension aus und sind damit bestens für den Einsatz in Bioreaktoren geeignet. Da die über das BEVS produzierten rekombinanten Proteine in den meisten Fällen leicht löslich sind, können sie bis zu einem sehr späten Infektionsstatus exprimiert und damit in hoher Menge pro Zelle produziert werden.
Die auf diese Weise erzeugten Proteine zeigen im Gegensatz zu aus Bakterien gewonnenen Proteinen ein den Säugerzellen sehr ähnliches posttranslationales Modifizierungsmuster.
Baculoviren sind nicht pathogen gegenüber Säuger- und Pflanzenzellen und besitzen generell eine sehr enge Auswahl an möglichen auf Invertebraten limitierte Wirtszellen. Zudem werden Insektenzellen nie von für Säugerzellen pathogenen Viren transformiert. Beides sind wichtige Vorteile für die einfache Handhabung und den reproduzierbaren Scale-up von Insektenzellkulturen.